Mit Zohan wär´ das nicht passiert

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Irgendwie war früher alles besser. Zum Beispiel: mit Zohan wär´ das nicht passiert. Sie erinnern sich nicht an Zohan? Ohjott, ohjott!
„Zohan Dvir ist ein Anti-Terror-Soldat“, steht bei Wikipedia. Der Anti-Terror-Soldat, müsste es eigentlich heißen, die absolute Nummer 1. Kurzum: „die perfekte Ein-Mann-Armee“. Vor anderthalb Jahren hatte ich schon geschrieben: „Und solange wir „Zohan“ (Klarname: Adam Sandler) haben, dürfte uns eigentlich nichts passieren.“ Nur: wir haben ihn nicht mehr.

Zohan hatte nämlich einfach keinen Bock mehr auf nahöstlich Geheimagenten-Gemetzel und sich nach New York abgesetzt. Nein, nicht schwul, ganz im Gegenteil; Schwerpunkt: ältere Damen.
Das wäre ihm ja alles gegönnt gewesen, wenn ihn das Vaterland nicht so dringend gebraucht hätte. Denn was da heute so versucht, in seine Fußstapfen zu treten …

zohanposter

… lächerlich! Einfach nur lächerlich. Mehr Agenten-Comedy als Spionage-Thriller. Einfach nur albern, diese Spezial-Agenten einer Spezial-Einheit.
Elf Leute, und womöglich noch ein paar andere, werden aufgeboten, um „den Fuchs“ kaltzustellen. Allein das! Der Zohan zum Beispiel, der wäre da alleine rein und hätte „den Fuchs“ sowas von fertig gemacht. Da hätte es nicht so ein Geschiss gegeben! Nur für diejenigen, denen die legendäre Zohan-Story nicht ganz so vertraut sein sollte: Zohan hat sogar „das Phantom“ geschafft. „Das Phantom“ – der absolute palästinensische Top-Agent. Und wer „das Phantom“ ausschaltet, hat mit so einem Tünnes wie „dem Fuchs“ nun wirklich keine Probleme. 

„Der Fuchs“ hatte den Klarnamen Mahmud al-Mabhuh. War ein ziemlich harter Bursche, Wikipedia schreibt:
„Mabhuh war nach eigener Aussage für die Entführung und Ermordung der beiden israelischen Soldaten Ilan Saadon und Avi Sasportas im Jahr 1989 zu Beginn des ersten Palästinenseraufstandes (1987–1993) verantwortlich. Nach seinem Tod strahlte Al Jazeera ein Bekennervideo aus, in dem Mabhuh sich dazu bekannte.“
„Der Fuchs“ war sich natürlich im Klaren darüber, dass die Israelis nicht besonders gut auf ihn zu sprechen sind, und – vielleicht auch deshalb – alle Nase lang versuchen, ihn um die Ecke zu bringen. Ein echter Profi, eben „Der Fuchs“.
„In dem Video heißt es außerdem, er sei stolz darauf, als Märtyrer zu enden und habe aufgrund von mindestens drei überlebten Anschlägen auf sein Leben den Beinamen der Fuchs erhalten.“
„Der Fuchs“ war ein Kommandant der Hamas und nahm den Israelis alles Mögliche übel. Nur, was uns guten Christenmenschen mitunter so bitter aufstößt, nämlich dass der Jude so nachtragend ist, also das … - nee, das nun wirklich nicht. Das nahm „der Fuchs“ den, wie er sich auszudrücken pflegte, Zionisten nun wirklich nicht krumm. Möglicherweise war er seinen Feinden – post mortem, versteht sich - sogar ein wenig dankbar, dass sie ihm so zeitig die Begegnungen mit den 72 Jungfrauen ermöglicht haben.

Diesen Hauch von Dankbarkeit dürfen Sie selbstverständlich nicht mit dem christlichen Gebot der Feindesliebe verwechseln. Das kennen die nicht, die Muslime. Das kennen nur wir! Die Juden folglich auch nicht.
Und genau deshalb fragt man sich als guter Christ doch hier einmal mehr: „Verdammt noch mal! Warum sind die Juden bloß so nachtragend?“ Wie sagte der Herr doch so schön: „Die Rache ist mein!“ Das müsste für die doch eigentlich auch gelten! Aber die immer mit ihren Vergeltungsangriffen … - oder, wie in diesem Fall: mein Gott, der arme Herr Mabhuh! Bestimmt hatte der auch Frauen und Kinder. Ein Familienvater also, und dazu noch in solch einer wichtigen Position. Grausam. 

Und so hat ihn der Tod mitten aus diesem erfüllten Leben gerissen.
Vor seinem Tod soll er Medienberichten zufolge Waffen mit besonders großer Reichweite aus dem Iran, Sudan und Ägypten in den Gazastreifen geschmuggelt haben.
Ein Leistungsträger, „der Fuchs“. Ob diese Aktion noch hingehauen hat? Wir wissen es nicht. Aber mit diesen selbstgebastelten Knallkörpern, diesen Kassam-„Raketen“ – so konnte bzw. kann das ja nicht mehr weitergehen!
Also, Ruhe in Frieden, mein lieber „Fuchs“! Oder besser gesagt: lucky fucky mit Deinen Jungfrauen! Viel Spaß bis in alle Ewigkeit!

Aber, jetzt nur einmal so unter uns, „Fuchs“! Wäre Dir das nicht auch lieber gewesen, wenn Dir die Märtyrer-Ehre von so einem Voll-Profi wie Zohan verschafft worden wäre?! Dreimal hast Du die zionistischen Anschläge überlebt, und jetzt lässt Du Dich von diesen ausgemachten Stümpern erwischen?!
Du hast das ja vermutlich mitbekommen, da oben im Paradies. Elf Spezialagenten, und keiner von diesen Knallköpfen kommt auf die Idee, dass auf den Gängen im Sporthotel Dubai Videokameras installiert sein könnten.
Die haben sich das nicht gedacht, die haben nicht gefragt, und schon gar nicht haben sie die kleinen Objektive gesehen. Voll die Amateure, was?! Mach Dir nichts draus! Deinem Verein, der Hamas, haben die – und letzten Endes auch Du – damit einen großen Dienst erwiesen. Zionisten = Mörder usw. Echter Brüller, was „Fuchs“?!

Und wie die jetzt dastehen. Ihre Gesichter rund um die Welt zu sehen. Also: Gesicht verloren! Und soll ich Dir sagen, wie sie dastehen?! – In kurzen Hosen!

Gott ist groß! Viel Spaß noch mal mit den Jungfrauen!
 

Werner Jurga, 23.02.2010

 

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