Entschuldigung, die Polizei ...

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Ja, das Internet. Ist schon toll!
Man hat ja gar nicht das Geld, sich all die Zeitungen zu kaufen. Die Nachrichten- und Meinungsvielfalt, und vor allem: alles top aktuell. Also in den Zeitungen. Die Homepage des CDU-Kreisverbands da irgendwo im Hunsrück oder Westerwald natürlich nicht. Aber die Zeitungen. Klasse!

Schnell, pluralistisch und alle umsonst. Einige sind so schlau und haben deshalb die Zeitung gleich ganz abbestellt. Es ist ganz kurios: seitdem haben diese Leute noch weniger Überblick, was im Lande so vor sich geht. Da muss ich mal drüber nachdenken.
Bis dahin bestelle ich nichts ab. Den Cicero sowieso nicht. Man muss ja irgendetwas auf den Wohnzimmertisch legen, wenn mal Besuch kommt. Den Spiegel kriege ich auch. Schon mal kommt ja auch Besuch, der den Cicero nicht kennt; da reicht dann aber auch der Spiegel.
Dabei ist Spiegel Online richtig gut. derWesten.de ist nicht ganz so gut – wie z.B. die WAZ. Und wenn die mal Sachen drucken, die irgendwelche lustigen Namen geschrieben haben, muss man zumindest nicht sofort zur Toilette rennen.
Und dann gibt es auch noch Internet-Zeitungen, die gibt es gar nicht. Auf Papier. Richtig gut ist z.B. Jurga, kann ich nur empfehlen, aber kennen Sie vielleicht schon. Aber kennen Sie auch Cop2Cop?

Ganz schön fetziger Name, was?! www.cop2cop.de ist ein in Deutschland einmaliges unabhängiges Internetprojekt. Also gewissermaßen für Cops, vielleicht sogar von Cops. Keine Ahnung. Heute habe ich dort folgendes gefunden. Hört sich irgendwie nach Polizeistaat an:

Vorschnelle Vorverurteilung der Polizei 

Es fällt mir schwer zu glauben, dass die Polizei wen oder was auch immer verurteilt. Und dann auch noch schnell, und sogar auch noch vor. Also vorverurteilt, und zwar vorschnell, wahrscheinlich sogar ohne jede Vorankündigung.
Habe ich Ihnen eigentlich schon mal erzählt, dass Vorankündigung eines meiner absoluten Lieblingsworte ist. Oder Lieblingswörter, ist ja auch egal. Davon hat der Cop zum Cop ja gar nicht gesprochen. Roger.
Es fällt mir deshalb schwer zu glauben, dass die Polizei so etwas Böses tut, nämlich vorschnell vorverurteilen, weil ich z.B., ob Sie mir glauben oder nicht, noch nie …
… doch: mit der Polizei zu tun hatte ich schon des öfteren. Aber die Cops fand ich immer voll okay. Andere Cops, okay, die fand ich nicht immer so okay. Aber das führt jetzt von der Gradlinigkeit der Story ab.

Ich überspringe jetzt einmal die Frage, ob nicht auch schnell Vorverurteilen oder aber auch vorschnell Verurteilen völlig ausreichen könnte, um mich sogleich der nächsten zu widmen. Kommen wir also zum Thema Genitivus subjectivus versus Genitivus objectivus!
Oder wir lassen das auch weg und kommen gleich zu meinem Lieblingsthema: Vorurteile. Vor anderthalb Jahren habe ich darüber schon mal ausführlicher geschrieben, am Beispiel Volk. So lässt sich z.B. feststellen: alle Muslime sind nicht gleich. Nicht einmal alle Deutschen. Und jetzt gehen wir ins Detail. Nicht einmal alle deutschen Polizisten. Damit es nicht zu kompliziert wird, lassen wir muslimische Polizisten hier einmal weg. Das sind nämlich auch Deutsche. Verstehen Sie?!

Flaggen-Skandal: Polizisten sehen sich im Recht

Also nicht. Egal, merken Sie sich bitte einfach: alle Polizisten sind nicht gleich. Oder, falls Ihnen das besser gefallen sollte: nicht alle Polizisten sind gleich. Zum Beispiel: ich hatte ja – wie gesagt – bislang (?) nur gute Erfahrungen mit Polizisten gemacht. Aber schwarze Schafe gibt es natürlich überall. So könnte ich mir z.B. vorstellen, dass der schwarzafrikanische Asylbewerber, der sich seiner Abschiebung – wie wir jetzt sagen können: erfolgreich – widersetzen wollte, gegen den also unmittelbarer Zwang angewandt werden musste, deutsche Polizisten ganz bestimmt nicht in so guter Erinnerung hat wie ich. Uns ist freilich nicht möglich, ihn zu fragen, wie sich die Ereignisse ihm posthum darstellen.
Um nicht in ein schlichtes Gut-Böse-Schema zu verfallen („Schwarz-Weiß-Schema“ passt hier jetzt nicht ganz so gut), also: um mein ganzes Verhältnis zu den Polizisten noch differenzierter zu sehen, habe ich mich gefragt, zu welcher Sorte wohl die Polizisten gehört haben mögen, die am 10. Januar die Milli-Görüs-Demonstration begleitet hatten. Sie wissen schon: Flaggen-Skandal.
Ich schätze, die liegen irgendwo dazwischen. Wobei: nicht einmal die waren / sind ja alle gleich. Man darf sich von den Uniformen nicht blenden lassen. Tatsächlich ist der eine so, der andere so.

Seien Sie doch bitte so gut und richten das aus! Am besten jemandem, falls Sie so einen kennen, dem am 1. Mai – oder beim Tanz in den Mai – der Sinn nach relativ risikofreiem Kriegsspiel steht, und der in seinem militanten Kampf gegen den Kapitalismus und all dem Scheiß bereit ist, ausnahmslos jeden Polizeibeamten mit einem Steinwurf mindestens mal ins nächste Krankenhaus zu befördern.
Mal abwarten. Ich wünsche jedem Beamten für seinen Einsatz Glück und Gesundheit! Ich wünsche all denen, die friedlich demonstrieren wollen, dass Ihr Protest nicht von diesen Vollidioten gestört wird! Und ich wünsche den Einsatzleitungen – wo auch immer – ein geschicktes und glückliches „Händchen“!
Das wäre auch am 10. Januar in Duisburg vonnöten gewesen. Ich hatte auf dieser Website bereits dazu geäußert. Ich muss noch einmal darauf zurück kommen. Morgen.

Wir beginnen mit dem Unterschied zwischen DPolG und GdP.

Werner Jurga, 01.05.2009

 

GdP fordert Politiker-Entschuldigungen wegen «Flaggen-Skandal»

 

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