Leserbrief an die Münstersche Zeitung
Sehr geehrte Damen und Herren!
Da hat sich der krachende ‚Chinaböller’ Karl Janssen ja doll eingeführt gestern bei der 1. Kandidatenvorstellung der CDU im Rathaus zu Münster. "Ich bin ein Alpha-Tier", so seine biologistisch eingefärbte Selbsteinschätzung. So werden häufig solche Führungskräfte heimlich von den ihnen unterstellten Mitarbeitern / innen abschätzig benannt, deren Führungsqualitäten / -weise als defizitär empfunden werden. Insofern hätte er sich also die vielleicht negative Sichtweise seiner Untergebenen von ihm als Führungskraft zu eigen gemacht und damit ein Eigentor geschossen. Im Übrigen: Echte Alpha-Tiere haben es gar nicht nötig, sich selbst als solche zu titulieren, sie sind es einfach. Punkt! Wer so laut bellt, ist allenfalls ein Möchtegern-Alpha-Tier vom Stamme des Jota. Vielleicht hat Herr Dr. Adler ja noch ein Räumchen frei für ein selbst deklariertes Alpha-Tierchen, das er einem staunenden Publikum vorführen kann als Ersatz für das nachlassende Medieninteresse an Petra Schwan.
Politisch: Dass Janssen mit dem Sparen ausgerechnet bei den sog. Hartz-IV-Empfängern ansetzen will, spricht im Übrigen nicht gerade für den von ihm geforderten Mut in der Politik, sondern eher für eine in der Politik weit verbreitete Feigheit, diejenigen zur Kasse zu bitten, die nur über eine geringe Lobby verfügen.
Mit der freundlichen Bitte um Veröffentlichung Bernhard Proß, Münster
Karl Janssen ist eigenen Angaben zufolge in Münster „gut vernetzt“ – ich nicht. So ist Herr Proß kein „alter Kumpel“ von mir, sondern mir nicht bekannt. Dennoch war er so freundlich und hat mir diesen Text zur Verfügung gestellt.‚Chinaböller’ - klasse, bin ich nicht drauf gekommen.
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