Schimanski

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Am 08.06.2008 schrieb Daniela Rüther in der WAZ: „Schimmi“ wird zahm”

Im Vorfeld der Dreharbeiten hatte eine Pressemitteilung des Westdeutschen Rundfunks für einen Sturm der Entrüstung in Duisburg-Rheinhausen gesorgt. Es war von einem „vom Niedergang bedrohten Ort” zu lesen. Geschichte wiederholt sich. Schon 1981, nach dem ersten Schimanski-„Tatort”, hatte es heftige Proteste von Zuschauern und Politikern aus Duisburg gegeben, die um das Image der Stadt fürchteten.

Interessant auch die Fülle der online-Leserbriefe.
Bekannt wurde die „Affäre“ bereits Mitte Februar; ich kann den damaligen WAZ-Bericht nicht finden (außer auf der Schimanski-Seite), aber den aus der Rheinischen Post:

Rheinhausen protestiert: „So nicht, Schimmi!“

Auf der Schimanski-Webseite finden Sie eine Kurzbeschreibung der heutigen Folge sowie auch einen Link zu dem Konter: „Rheinhausen kleinkariert.“ Hier finden Sie auch so ziemlich alle Pressekommentare über die „Protestbewegung“. Der Seidelt war dabei, die Gottschling; aber ganz besonders hervorgetan hat sich der gute Karsten Vüllings. Auf seiner Webseite müssen Sie jedoch fast nach unten scrollen.

Vielleicht hat er ja Recht. Das glaube ich zwar nicht; aber – ich zitiere meine Lieblingsweisheit: ganz genau weiß man es sowieso erst hinterher. Tja, dann wollen wir heute Abend um 20:15 mal gucken, ob Schicht im Schacht ist. Oder, wie der Kaiser sagt: „Schaun mer mal, dann sehn wir schoan!“

Werner Jurga, 20.07.2008

 

P.S. vom 21.07.2008: Jetzt ist “hinterher”. Ich habe mir gestern Abend den Schimanski-Film angesehen und ich muss sagen: so ganz Unrecht hatte Karsten Vüllings nicht. Auch wenn ein Krimi keine Doku ist: wenn schon ständig von Rheinhausen (zwar nicht in Bildern, aber) die Rede ist, dann muss man sagen: das Schimanski-Team hat uns ganz schön einen eingeschüttet. Dann muss ich ganz klar sagen: Karsten Vüllings hat Recht!
Und das ist alles andere als kleinkarierter Lokalpatriotismus. Der Arbeitskampf vor zwanzig Jahren ist vielen Deutschen noch gut im Kopf. Und der Schimanski-Film “Schicht im Schacht” mobilisiert mit seinem (verfälschten) Untergangsszenario allgemein einen romantischen Zukunftspessimismus, der geeignet ist, die Menschen gegen den Strukturwandel, gegen die Moderne und letztlich auch gegen die Demokratie aufzubringen.

 

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