Politik, Puff und  Pädagogik

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Heute morgen, zunächst einmal ein Blick in die Duisburger WAZ. Als erstes lese ich mal den Aufmacher; so geht es los:
So glücklich kann P… machen: „Sehr zufriedenâ€, „total erleichtert†und allesamt gut gestimmt …

„P…“ wird natürlich in der WAZ klar beim Namen genannt, das Wort mit vollem Namen geschrieben. Etwas schamlos, handelt es sich doch um ein landläufig als schmutziges Geschäft bekanntes Handwerk. Aber was soll´s, ohne dem geht es halt auch nicht; man bekommt es nicht aus der Welt. Es ist das älteste Gewerbe, und nach vollbrachter Tat sind die Leute sehr zufrieden, total erleichtert und allesamt gut gestimmt …
P…, ich sage es jetzt einfach mal frei heraus, steht für Politik und nicht etwa für Prostitution, einem nicht minder alten Gewerbe. Oder eben P..., wie gestern in Neuenkamp formuliert wurde, wie Puff.

„Sehr zufriedenâ€, „total erleichtert†und allesamt gut gestimmt … sind nun die Duisburger, wenn sie solcherlei Gewerbeansiedlung verhindert haben.

 Duisburger sagen "Nein" zu Erotik-Etablissement

So die Überschrift des WAZ-Artikels. Die Zwischenüberschrift lautet "Puff - nein danke"; schließlich habe man, so die nächste Überschrift, "Freudenhäuser genug". Na, da bin ich aber sehr zufrieden, total erleichtert und gut gestimmt.

Nun ist es leider so, dass man bei der Stadtplanung wohl davon ausgeht, dass Rotlicht-Nutzungen damit für einen längeren Zeitraum kein Thema mehr sein werden, ohne dass der Stadt Entschädigungsklagen drohten. Will sagen: ab sofort heißt es für Duisburg Zahlen, auch wenn sie hier oder da keinen Massagesalon haben. Natürlich im Voraus, wie immer.
Und das mitten in der Haushaltssperre, mitten in der Wirtschaftkrise. Nun gut, ließe sich einwenden, auf die paar neuen Arbeitsplätze im Bereich personennaher Dienstleistungen können wir noch so eben verzichten. Und, Haushaltssperre hin oder her: eben wegen der schweren Wirtschaftkrise kommen doch jetzt die Milliarden aus Berlin. Und damit schaffen wir Jobs, Jobs, Jobs …

Und das meiste Geld muss in den Bildungssektor gehen. Das ist die Auflage, und das ist richtig so. Da fragt man sich natürlich, wie und wo genau diese zig Millionen investiert werden sollen.
Genau danach hatten … in der Sitzung des für Schule zuständigen Ratsausschusses die Fraktion der Linken und die SPD-Fraktion die Verwaltung gefragt.
Die Antwort des Schuldezernten Karl Janssen: Er sichte „täglich neue Unterlagen aus allen Bereichen", das Verfahren sei "derzeit im Fluss", unter Leitung des OB-Dezernates habe sich dazu eine Arbeitsgruppe gebildet, die jetzt eine "gesamtstädtische Liste zum Bildungsbereich" erarbeiten werde. Diese werde in der nächsten Ratssitzung vorgelegt, eventuell werde es dazu eine Sondersitzung des Schulauschusses geben. Bildung, so Janssen, sei im übrigen nicht "nur Schule, sondern auch Kindergarten und Kultur."
Bei der Nachfrage von Ratsherrn Busche (Die Linke), welche "eigenen Vorstellungen die Verwaltung von Projekten" habe , geriet Dezernent Janssen ein wenig aus der Fassung. Er habe jetzt alles dazu gesagt, das sei ihm "jetzt zu ätzend", im übrigen habe er viele Ideen, die verrate er hier aber nicht
,
schrieb am 07.02.2009 die NRZ Duisburg.

Und ich schrieb am 10.09.2008, also heute vor fünf (!) Monaten:
Ich hatte und habe einfach keine Lust mehr, über den Duisburger Jugenddezernenten zu schreiben. Außerdem habe ich – das sind die Fakten, Fakten, Fakten – immer an die Leser zu denken. Dieser Janssen-Klamauk läuft sich doch tot.
Ich weiß. Wenn man anfängt, sich selbst zu zitieren, muss man sich fragen, ob nicht bereits alles gesagt ist. Ich habe mich gefragt. Es ist alles gesagt. Ich habe einfach keine Lust mehr.

Werner Jurga, 10.02.2009                                               Die Karl-Janssen-Seiten

 

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