Mimi meint (endlich wieder)

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Mimi meint...
 

Doch, klar. Ja, sicher hat mich datt so manches ma inne Finger gejuckt, wenn ich die neuesten Nachrichten aus Düssburch gelesen hab. Einma waa ich so wütend, da habbich im Bürro vom Obberbürgermeister angerufen. Und ihn natürlich auch prompt nich zu sprechen gekricht.
Hädd ich bei Brandt angerufen, Sie wissen schonn, dä Hoffnungsträger vonne Spezialdemmokraten, dä hätt sich bestimmt gemeldet. Ja, sicher,so läuft datt -Spiel ja: ers slch mit alle gut stellen, dann ,hinterher, machen watt man will. Odder abber auch nich.

Viele machen ja, wenn se ersma gewählt sind, nich ma datt. Kommense gaa nich ers zu. Nein. Sonn Pollitiker kann heutzutage ja nich ma vom Wähler unabhängich machen,watt er will. Der is ja au nur ausführendes Organ und hängt mit seinen Willen an dem von seine Paatei spitze. Ausser Clement,
Clement macht natürlich nich watt seine Paatei will. Im Zweifelsfalle (abber so watt gibbet bei dem gaa nich), im Zweifelsfalle entzieht er nemmich der SPD seine Stimme bei der nächsten Wahl. Und wie datt so aussieht, kann die zu mechten Druckmittel werden. Wenn sich audä letzte Wähler noch abzuwenden droht ...
Abber wie kam ich gezz da drauf?Ach so, ja, daddich schon manchma dachte, daddet langsam Zeit wird, daddich widder inne Pötte und innen Pott komm. Sowatt kammann ja alles nich unkommentiert inne Welt stehn lassen! Sehnse - und gezz isset so weit. Ich sitz widder anne Tastatur, als wär ich gaanich weg gewesen. Die Finger fliegen widder übber de Tasten, die Abendsonne geht im Westen unter und der MSV hat Bergedorf mit 5:1 geschlagen.
Und Salou hat ein Tor geschossen! Mein Salou, der einzige Fußballspieler, den ich erkennen kann. Am Lauf. Und Herrn Ede. - Herrn Ede erkenn ich gez auch. Der stand nemmich auffe linke Seite immer frei, wirklich immer, meistens direkt vor meine Nase, und hätten datt außer mir au seine Zebra-Mitspieler bemerkt, hätte et leicht 8:1 enden können.  Abber datt nur am Rande, ich dacht, ich sachet ma, et heißt ja immer,die besten Trainer säßen unter de Zuschauer. Wie au immer: Gutgespielt, nach lahmen Auftakt, superfaire Düssburger-Fans, die datt Gegentor gefeiert ham wie ihr eigenes und die mit den Bergedorfern zusammen sangen. So kenn ich uns, so lieb ich Sie!

Und deswegen ist gezz Schluß mit meine Besinnlichkeit, soll datt Trübsaal doch alleine blasen: gezz kommt widder Leben inne Bude und noch mehr Freiheit inne Presse. Ja, sicher!  Wir leben doch hier nich in Schina, egal, wie Herr Vesper datt nich gemeint hat. Nirgenswo funktzieniert die Pressefreiheit besser als hier, wo selps unseriöse Journalisten schreiben können, watt se wollen. Mit und ohne Bild. Die ganze Bandbreite rauf und runter. Und wo eine wie ich auch ihr Plätzchen findet in unserem heimischen Blätterwald.

Von jetzt an wird wieder zurückgelacht. Wär schön, wenn Sie bald auch sagen könnten: Nach lahmem Auftakt gut gespielt.

aus: Wochen-Anzeiger, 13.08.2008

titellogo

 

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Mimi Müller

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