Ich freue mich

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Morgen erhält die Journalistin und Schriftstellerin Hatice Akyün den Duisburger Preis für Toleranz und Zivilcourage. Aus diesem Anlass führte die NRZ Duisburg mit der Preisträgerin ein Interview.

Vor drei Wochen habe ich mich hier dazu geäußert, was ich davon halte, dass im Online-Blog der WAZ-Gruppe Kommentare unter Pseudonym, also faktisch anonym, abgegeben werden können. Zwar bieten auch überregionale Zeitungen diese Möglichkeit; aber – einmal ganz abgesehen von dem anders strukturierten Leserkreis – findet hier die Durchsicht der jeweiligen Online-Redaktion vor der Publizierung statt. Da derWesten.de dem gesunden Volksempfinden eine recht einmalige Plattform bietet, schwante mir bei dem Akyün-Interview Böses. Also entschloss ich mich, als erstes einen Kommentar reinzustellen – sozusagen als „Pufferzone“. Flott getippt, nichts Weltbewegendes, Motto. Was man hat, hat man.

Ich freue mich, dass Hatice Akyün den Duisburger Preis erhält. Toleranz ist ihr "Markenzeichen", und Zivilcourage werden ihr wohl auch die Gegner zubilligen.
Ich bin gut zehn Jahre älter als Frau Akyün, konnte also bereits in den 1960er Jahren beobachten, wie die Gastarbeiter ankamen, wie sie untergebracht und behandelt wurden.
Nein, die Türken wurden von den meisten Deutschen nicht freundlich behandelt. Genauso wenig wie die Italiener und Spanier, die Griechen und Jugoslawen vor ihnen. Sicher: die Chancen waren hier besser als im Elend der Heimat.
Die Gäste sind geblieben, wurden dann Ausländer genannt und haben es inzwischen zu dem hübschen, von ihnen selbst gewünschten Namen Migranten gebracht.
Das Leben wurde besser, aber gleichzeitig die Situation problematischer. Jeder muss in der heutigen Zeit mehr tun. Ob Türke oder Deutscher.
Werner Jurga

Nachdem die NRZ-Printausgabe die Haushalte erreicht hatte, nahmen die Dinge ihren Lauf. Kommentar Nr. 2 entsprach nicht den Nutzungsbedingungen und wurde daher entfernt! Dasselbe Schicksal ereilte Kommentar Nr. 3.
„Demokrat2009“ schrieb den vierten Kommentar, in dem er uns wissen ließ, dass alle Gastarbeiter nett und freundlich behandelt wurden, wenn sie sich anpassten. Denn: Zu Anfang waren es ja kaum Türken. Und weiter – ungekürzt und unzensiert:
Zu Anfang waren es ja kaum Türken, da sie gar nicht oder nur wenig ausgebildet waren.

Kommentar Nr. 5 wiederum entsprach wieder mal nicht den Nutzungsbedingungen und wurde daher entfernt! Ganz im Gegensatz zu Kommentar Nr. 6; den schrieb der „Helgen“. Der muss wohl den Nutzungsbedingungen der WAZ-Gruppe entsprochen haben – jedenfalls weitgehend. Den Anforderungen der Duden-Redaktion allerdings weitgehend nicht.

Aus welchen Geldern wird denn diese Auszeichnung gesponsert? vom Asylgeld wohl eher nicht, Es ist schön zuhören das Akyüns Eltern es hier besser haben, Deutschland gab ihnen wohl anscheinet Arbeit das zeigt doch nunmehr wie großzügig wir sind. Doch man kann nur geben was man hat, da es auf den Deutschen Arbeitsmarkt schlecht aussieht versteht es sich von selbst das viele Deutsche sich im recht sehen schließlich ist es unser land. Das sich Frau Akrün einsetzt damit Immigranten Deutsch Lernen was in anderen Ländern eine Selbstverständlichkeit ist, ist mir Ein Rätsel, und gerne würde ich wissen was Akrün denn bitte schön unter "Toleranz" und „Zivilcourage“ versteht.
Helgen

Ja ja, ich weiß, auf meiner Homepage wimmelt es auch von orthographischen Fehlern. Aber wenn sich schon einmal die Gelegenheit ergibt, schamlos mit dem Bildungsprivileg protzen zu können, sollte man sich diese auf keinen Fall entgehen lassen, dachte ich mir und schrieb Kommentar Nr. 7.
Sie haben Recht: dass Immigranten Deutsch lernen, ist eine Selbstverständlichkeit. Dass am Ende Deutsche benachteiligt sein könnten, wie Sie befürchten, scheint ebenfalls nicht völlig aus der Luft gegriffen zu sein, wie Ihre Rechtschreibung eindrucksvoll belegt. Vielleicht sollten Sie einfach mal wieder mehr lesen. Zum Beispiel ein Buch von Hatice Akyün.
Werner Jurga

Ich freue mich – schon wieder. Darüber, dass ich etwas kann, was „Helgen“ nicht kann. Dass ich Dinge weiß, die „Helgen“ nicht weiß. Doch dann denke ich mir: wenn „Helgen“ von all den Sachen wüsste, von denen ich ein ganz kleines Bisschen weiß, oh Gott! Was dann? Dann wäre für mich Schluss mit Freuen. Und nicht nur für mich.
Und deshalb werde ich diese Dinge auch nicht erzählen, auch wenn Menschen wie „Helgen“ gewiss nicht zu den Stammlesern meiner Homepage gehören. Aber es wird zu gegebener Zeit darüber zu reden sein, dass so Einiges ganz schön schief läuft. Heute sind die Zeitungen voll davon.

Werner Jurga, 26.01.2008

 

 

P.S.: erst jetzt sehe ich, dass auch der NRZ-Artikel zum "Gedenken an die Befreiung von Auschwitz" munter kommentiert wurde. Sechsmal, wovon drei Kommentare nicht den Nutzungsbedingungen entsprachen und daher entfernt wurden. Aber der Demokrat2009 ist dabei; und natürlich auch wieder unser Helgen. Ein dummer Kerl, so richtig zum Kotzen. Wie viele von seiner Sorte mögen wohl unter uns sein?

 

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