Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Deutsche sind klasse, an und für sich schon. Aber ganz besonders: deutsche Männer.

Das haben wir uns sowieso schon gedacht; aber es ist gut, „harte“ wissenschaftliche Zahlen zu haben, um etwaige Zweifler oder gar Leugner jederzeit entschlossen in die Flucht schlagen zu können. Und diese Zahlen haben wir jetzt! „Der Spiegel“ hat sie am 21.04.08 in seiner Ausgabe 17 / 2008 veröffentlicht. „Allensbach“ hat sie erhoben, und die „TNS Forschung“ hat extra für den „Spiegel“ nachgefragt ... „was die Deutschen glauben, hoffen, fürchten“.
Klar, auch die deutschen Frauen; nun ja, können wir nicht so stolz drauf sein. Aber deutsche Männer – wie gesagt ... wir können stolz auf uns sein! Vor allem, stolz darauf, ein Deutscher zu sein. Das sind dann auch mehr als zwei Drittel (68 %) von unsereins.
Nun gut, Sie kennen ja gewiss auch so einige Pappenheimer, so viele haben nun auch keinen wirklichen Grund dazu. Denn nur bescheidene 62 Prozent der deutschen Männer „würden in einem Krieg ihr Leben oder das ihrer Angehörigen aufs Spiel setzen“, sagen sie jedenfalls. Naja, bei den Angehörigen kann es hinkommen. Und warum wohl sind wir so todesmutig bereit, den eigenen Sohnemann in den Schützengraben zu schicken?
Na logisch, um das zu schützen, worauf wir wirklich stolz sind: „um Deutschland zu verteidigen“.

Deutsche Männer sind stolz

Die Gründe für diesen Stolz allerdings bleiben leider etwas im Unklaren. Ein Drittel der Männer immerhin konnte ankreuzen, stolz zu sein auf „Mauerfall und Wiedervereinigung“. Aber dann verließen sie ihn ... 14 Prozent können sich noch an „Wiederaufbau und Wirtschaftswunder“ erinnern. Der deutsche Mann konnte aber auch bei „Gründung der Bundesrepublik / demokratische Grundordnung“ sein Kreuzchen machen. 12 %, in Worten: zwölf Prozent sind sogar darauf stolz, womit die deutschen Männer, nebenbei bemerkt, doppelt so demokratisch sind wie die deutschen Frauen.
Klar, eine Frau will Sicherheit, braucht Führung, und vor allen Dingen einen Kerl, der was zu bieten hat. Deshalb finden auch 21 Prozent, „dass ein Mann mehr verdienen sollte als seine Frau“. 21 Prozent der deutschen Frauen, versteht sich; denn so bestusst ist der deutsche Mann nun weiß Gott nicht: nur 15 Prozent der Typen finden es notwendig, dass ein Kerl mehr Kohle ranschafft als seine Olle.
Allerdings: gegen die Natur kann man nichts machen, natürlich nicht, nicht einmal der deutsche Mann. 62 % dieser Spezies „finden, dass eine Frau, die Kinder hat, nicht mehr arbeiten gehen sollte“. Tja, spätestens wenn eine Familie da ist, bedeutet Deutschsein Pflichterfüllung. Da besinnt sich die Krone der Schöpfung auf die Rolle als Ernährer ... und Erzieher.
Obwohl auch hier die Aufweichung des deutschen Mannes schon groteske Formen annimmt. Schon fast die Hälfte (49 %) findet, „Kinder zu schlagen ist grundsätzlich verkehrt“. Dass Senge „zur Erziehung gehört“, wissen dagegen nur noch neun Prozent. Der Männer! Der Deutschen! Der deutschen Männer! Armes Deutschland!

Entschuldigung! Selbstverständlich bin ich stolz darauf, ein Deutscher zu sein. Gerade vor der EM. Ich habe auch schon ein T-Shirt mit deutscher Fahne drauf. Schwarz – Rot - Gold. Und für diejenigen, welchen diese Farben nichts sagen, steht es auch noch mal extra dabei: Deutschland.

Werner Jurga, 24.05.2008                                                                               Unglück Mann