05.11.2007

Die politische Internet-Zeitung aus Duisburg

Ja, ich habe weiß Gott Probleme. Und zwar nicht nur diese beiden, die ich Ihnen im Folgenden offenbaren werde. Wenn ich also über Problem 1 oder Problem 2 spreche, dann nur aus Gründen der leichteren Unterscheidbarkeit. Denn diese beiden sind keineswegs meine Hauptprobleme (da müsste ich auf unseren Hund, das Ergrauen meiner Schläfen, die Situation beim MSV und ähnlich dramatische Dinge zu sprechen kommen, die mit einem Begriff wie „Problem“ nicht annähernd zu erfassen sind).
Mein Tagebucheintrag berücksichtigt die Tatsache, dass Montag ist: leichte Kost. Problem 1 wäre, dass man sagt, ich hätte keine Freunde. Da ist einerseits was dran; andererseits eine extrem misogyne Sichtweise. Schließlich sind Frauen auch Menschen; und ich habe Freundinnen, womit wir bei Problem 2 wären. Zwar halte ich die Weisheit, wahre Freundschaft gäbe es nur unter Männern, für – vorsichtig formuliert – etwas unzeitgemäß. Wobei ich einräumen muss, dass ich in dieser Frage nicht mitreden kann, weil ich davon so viel verstehe wie eine Kuh vom Sonntag.
Aber Frauen und Freundschaft: das ist auch so eine Sache! Einige Freundinnen halten mir vor, unter Misogynie zu leiden. Schöne Freundinnen, von einigen denke ich, sie leiden unter Misandrie. Sage ich natürlich nicht, würde nämlich erstens als billige Retourkutsche Marke „ätsch, selber“ missverstanden, und zweitens: so klasse finde ich Männer auch wiederum nicht. Das führt die ganz Schlauen unter meinen Freundinnen allen Ernstes zu der Einschätzung, ich sei ein Misanthrop.
Da fühle ich mich vollkommen verkannt. Ich weise dies zurück, ähnlich wie ein inzwischen verstorbener deutscher Minister, der missbilligenden Zwischenrufen des inzwischen frei gewählten Parlaments mit der Feststellung begegnete: „Aber ich liebe Euch doch alle!“ Die darauf folgende Mischung aus allgemeiner Heiterkeit und Fassungslosigkeit konterte der nicht lange zuvor so gefürchtete Behördenchef mit einem ultimativen „Ich liebe alle Menschen!“
Gut, so schlimm ist es bei mir nun auch wieder nicht. Die Mädels, die mir Misanthropie meinen vorwerfen zu müssen, sollten sich selbst und ihr wissenschaftliches Fundament ein wenig ernster nehmen. Girls and Boys, Ihr wisst, wovon ich spreche. Frauen verdanken ihre Menschenkenntnis der Fakultät Astrologie. Okay, nicht alle Frauen, aber die allermeisten. Und von denen wiederum die allermeisten offen bekennend. Wie viele Männer an die Macht der Sterne glauben – schwer zu sagen. Von Männern verstehe ich nicht viel (von Frauen eine Menge, nur verstehe ich halt die Frauen nicht). Ich würde vermuten: die meisten Männer sind bekennende Ignoranten; einige studieren heimlich Astrologie; einige andere täuschen ihr vermeintliches Interesse nur vor in der naheliegenden Absicht, zur Belohnung später etwas ganz Anderes vorgetäuscht zu bekommen.

Männer und Frauen

Misandrie (griech.), die, -, (krankhafter) Hass von Frauen gegenüber Männern.

Misogynie(griech.), die, -, (krankhafter) Hass von Männern gegenüber Frauen.

Misanthropie (griech.), die, -, (krankhafte) Abneigung gegen andere Menschen.



 

So steht es im großen Brockhaus.

Beim Googlen finden sich auch andere Definitionen, nämlich dass sowohl Männlein als auch Weiblein ihre eigenen Geschlechtsgenossen krankhaft zu hassen in der Lage sind (dat kann) und dann ebenfalls mit o. g. Krankheitsbildern zu beschreiben seien.

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STERNE LÃœGEN NICHT

  

Herbstanfang! Wer es bisher nicht bemerkte, dass die Tage kürzer, die Nächte kühler geworden sind, wird nun bald die Augen vor der drohenden Dunkelzeit nicht mehr verschließen können. Wie schön, dass zuvor wenigstens die Zeit der astrologischen Waage ist! Denn es ist das Zeichen der Schönheit. (aus: www.teno.de)

So, meine Damen, jetzt mal hergehört!
Ihr erfahrt jetzt die zentralen Sachen über mich, meinen Charakter und sogar über mein Wesen. Ich bin nämlich eine Waage, und – jetzt Obacht! – sogar eine Doppel-Waage. Das bedeutet: Tierkreiszeichen Waage und Aszendent Waage. Na, schöner geht es ja wohl nicht! Siehe oben.

Typische Waageeigenschaften: Wesen und Erscheinung sind gleich. Man zeigt sich wie man ist: freundlich, charmant, aber oft auch etwas unentschlossen.
Diese liebenswürdigen, charmanten und entgegenkommenden Wesen verstehen es, durch ihre gesellige Art immer schnell Kontakte herzustellen. Sie brauchen kultivierte Umgangsformen und sind empfindlich gegen alles Vulgäre und Hässliche. Waagen flirten gerne, doch kann sich auch etwas Platonisches darin zeigen, denn gesellschaftlicher Umgang ist für sie an erster Stelle. 
(aus: www.astroschmid.ch)
Ich wiederhole:  freundlich, charmant, liebenswürdig, kultiviert. Flirten ja, aber platonisch; gegen das Vulgäre, das Wichtigste: gesellschaftlicher Umgang. Das ist doch das, was ich sage. Und:
Waagen wollen einfach nicht allein und auf sich selbst gestellt sein. Sie schmücken gerne ihre Umgebung aus, sind künstlerisch, aber nicht verträumt. Ihr freundliches Wesen hat seelische Weite. Doch dazu brauchen sie auch etwas Anerkennung, für welche auch oft zu viele Kompromisse eingegangen werden.
(aus: www.astroschmid.ch)

Ich, die Doppel - Waage

Nicht nur mein Sternzeichen ist Waage, sondern eben auch mein Aszendent. Und der ist fast noch wichtiger:
Dieser Aszendent zeigt für die unter ihm Geborenen als gemeinsame charakterliche Basis eine gewisse Verbindlichkeit, Liebenswürdigkeit, Konzilianz, Friedensliebe und einen Hang zum Kompromiss. Insbesondere das Letztere  ist ein entscheidender Wesenszug, denn in den seltensten Fällen führen die Waage-Typen aggressive Konkurrenzmethoden in Treffen. Viel eher zeigt sich ein Hang zum Ãœberbrücken von Gegensätzen, zum Ausgleich oder Vergleich.
(aus: www.spiritproject.de)
Aber ich will offen sein: wo Licht ist, ist auch Schatten. Alle Menschen haben Fehler - sogar ich, sagte schon mein Opa. Der war zwar nicht Waage, hatte insofern freilich andere Fehler als ich. Tierkreiszeichen sind nicht alles, gute Rasse ist natürlich auch wichtig. Und unsere Sippe hatte immer schon die innere Größe, eigene Schwächen zu erkennen und zuzugeben. Diese wiederum sind nur astrologisch zu erklären. Bei mir sieht es so aus:
Das Zeichen tendiert überwiegend zum Nachgeben und liebt weder große Auseinandersetzungen, noch große Anstrengungen (besonders nicht körperliche). Waage ist das Zeichen der Venus, jenem Planetensymbol der Künste, der Wesensverfeinerung, der Liebe zum Luxus und zur Kultur, aber auch aller irdischen Freuden der Liebe. Immer besteht eine Veranlagung, sich zur Geltung zu bringen. Meist auch Rednertalent, ferner scharfe Beobachtungsgabe.  Erkrankungen zeigen sich mit großer Regelmäßigkeit im Gebiet der Filter- und Ausscheidungsorgane: Nieren, Blase, Leber. 
Ja, so sehen sie aus meine Fehler; Fazit:

Grundsätzlich positiv: Anpassungsfähigkeit an Umwelt und Mensch. 
Negativ: seelische und geistige Zersplitterung und Vielseitigkeit.
(aus: www.spiritproject.de)

Wenn sie negativ ist, bedeutut Vielseitigkeit wohl so etwas wie: von allem ein kleines bisschen Ahnung. Bestenfalls. Nix Universalgelehrter. Generalist (Helmut Kohl) oder Allroundman (Fuzzi-Englisch). Und dann auch noch seelisch zersplittert, heißt ja wohl: schizo. Na egal, Hauptsache: Frieden, Harmonie, Liebe, Lebensfreude!

So Mädels, jetzt kennt Ihr mein wahres Ich. Und, ob es Euch passt oder nicht: es ist sowieso nicht zu ändern. Von mir nicht, und von Euch schon gar nicht. Es ist Schicksal: die Sterne. Und die lügen nicht!

 

Werner Jurga, 05.11.2007

 

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